Franz Dingelstedt, Freiherr von



Lebensdaten

geboren: 30.06.1814 in Halsdorf bei Kassel
gestorben: 15.05.1881 in Wien

Berufe
Lehrer, Dramaturg, Intendant, Publizist, Schriftsteller
Biografie

Gymnasium in Rinteln, 1831-1834 Studium der Theologie und Philologie in Marburg; danach Lehrer in Hannover, ab 1836 am Kasseler Fridericianum, schrieb Kunst- und Theaterkritiken, wegen satirisch-politischer Äußerungen im jungdeutschen Sinne Strafversetzung nach Fulda; Kontakte zu Gutzkow, Freiligrath, Lenau und Karl Isidor Beck, Herausgeber der Zeitschrift ”Der Salon”, was ihm ständige Auseinandersetzungen mit der Zensur einbrachte; schied 1841 aus dem Lehrerberuf aus, neben feuilletonistisch-publizistischen Veröffentlichungen auch Romane und Lyrik; sein Zyklus ”Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters” führte zu seinem generellen Verbot der Campe‘schen Verlagsproduktion; als Korrespondent von Cottas ”Augsburger Allgemeiner Zeitung” ging er nach Paris (dort enge Verbindung zu Heine und Herwegh), dann nach London und Wien; 1843 nahm er, politisch gewandelt, eine Stelle als Vorleser und Bibliothekar am Königlichen Hof in Stuttgart an und trug fortan den Titel eines Hofrats, was zu Spott und Polemik seitens der ehemaligen Freunde und Kollegen führte; ab 1846 Dramaturg des Stuttgarter Hoftheaters, 1851 Intendant am Hoftheater München, 1857 Generalintendant der Weimarer Hofbühne, ab 1870 Hofoperndirektor in Wien, später dort Leiter des Burgtheaters, 1876 in den Freiherrnstand erhoben; einer der berühmtesten Regisseure Deutschlands; Lyrik, Prosa, Dramatik, Übersetzung.

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Werke
Spaziergang eines Kasseler Poeten (Ged.) 1837; Frauenspiegel 1838; Gedichte 1838; Licht u. Schatten in d. Liebe (Nov.) 1838; Die neuen Argonauten (Rom.) 1839; Das Gespenst d. Ehre 1840; Eine stille Novelle 1840; Unter d. Erde. Ein Denkmal f. d. Lebenden (Rom.), 2. Bde. 1840; Heptameron. Ges. Nov., 2 Bde. 1841; Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters (Ged.) 1842 (Neuausg. 1978); Sieben friedl. Erzählungen, 2 Bde. 1844; Gedichte 1845; Sieben Jahre (Rom.), 2 Bde. 1847-1849; Das Haus d. Barnefeldt (Dr.) 1850; Nacht u. Morgen. Neue Gedichte 1851; Novellen-Buch 1856; Der Aerntekranz 1857; Shakespeare: Historien (Bearb.), 3 Bde. 1867; Die Amazone (Rom.), 2 Bde. 1868; Bade-Novellen 1877; Bunte Reihe 1877; Lyrische Dichtungen, 2 Bde. 1877; postum: Blätter aus D.‘s Nachlaß. Mit Randbemerkungen (Hg. J. Rodenberg), 2 Bde. 1891.
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Ausgaben
Sämtl. Werke, 12 Bde. 1877-1878.
Briefe
Briefe von F. Dingelstedt an F. Halm, in: Jb. der Grillparzer-Gesellschaft, 1898; G. Büttner, Die erste Tannhäuser-Aufführung in München, in: Süddeutsche Monatshefte 1914/15; Ungedruckte Briefe in: Beitr. z. Lit.- u. Theatergeschichte, Festgabe für Ludwig Geiger, 1918; K. Glossy (Hg.), Aus der Briefmappe eines Burgtheaterdirektors, 1925; Aus H. Hettners Nachlass, Briefe von H. Hettner an F. Dingelstedt, in: Euphorion, 1929; Dingelstedts brieflicher Verkehr mit Gutzkow, in: Euphorion, 1933; Briefwechsel zwischen Dingelstedt u. Freiligrath, in: Westf. Zs. f. vaterländ. Geschichte u. Altertumskunde, 1940; Neun unveröffentlichte Briefe Dingelstedts an Geibel, in: Börsenblatt f. d. dt. Buchhandel, 1965; Briefe aus dem Freundeskreis Dingelstedt – Freiligrath – L. Schücking, in: Westfäl. Zs., 1965.
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Sekundärliteratur
DLL 3; Killy 3; O. Mayr, Die Prosadichtung F.D.‘s, Augsburg 1926; H. Sperling, F.D.‘s Lyrik auf ihre Quellen u. Vorbilder untersucht (Diss.), Münster 1927; C. Chalaupka, F.D. als Regisseur (Diss.), Wien 1957; Zum 100. Geburtstag v. F.D. 1814-1881. Festschrift, bearb. v. E. Sindermann, Rinteln 1981 [vgl. div. weitere Titel in DLL]; A. Hofmann-Wellenhof, Das Manuskript-Journal der Burgtheaterdirektion F.v.D.: Autoren u. ihre Theaterstücke; 19. Dez. 1870 bis 15. Mai 1881, Wien 2003.
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Institution
Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf
Nachlass

Splitternachlass

Ordnung
Katalog
Publikation
s. Inhalt
Inhalt

Werkmanuskripte: „Pfizer gg. Heine“ (Ms., 28 S.), Widmungsged. an Alexander Graf v. Württemberg (4 S., 1841), Ged. „In d. Album Rudolf‘s v. Habsburg“ (Ms., 1 S., 1857), Albumblatt f. Marie v. Gagern (1875), ein Abschiedsgedicht f. Gombard, München (1857), zeitgenöss. Abschr. v. 12 Gedichten F.D.‘s;
Korrespondenz: Briefe von F.D. u.a. an: Adolf Bäuerle (4 Br., o.D., um 1842), Marie v. Beulwitz (1 Ms., 1 S., o.D.), Friedrich Bodenstedt (1 Br., 1855), Karl Gustav Carus (1 Br., 1859), Cotta Verlag (1 Br., 1878), an unbekannt, A. Glaser?? (1 Br., 1859), Iduna Laube (1 Br., 1839), Julius Pabst (1 Br., 1865), Leopold Rosner (1 Nr., 1876), Robert Schnieder (1 Br., 1844), Adolf Schrödter (1 Br., 1847), Adolph Ungar (2 Br., 1851) sowie 7 Br. an unbekannte Empfänger (1851-1876);

Weitere Besitzer: StLB Dortmund, Handschriftenabteilung; DLA Marbach (vgl.: Bestandsverzeichnis des Cotta-Archivs, 1, Dichter und Schriftsteller, bearb. v. Liselotte Lohrer, Stuttgart 1963 (Veröffentlichungen der Deutschen Schillergesellschaft, Bd. 25), S. 64); UB Marburg; LB Weimar .

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