Annette von Droste-Hülshoff



Lebensdaten

geboren: 10.01.1797 in Haus Hülshof(f) bei Münster
gestorben: 24.05.1848 in Meersburg/Bodensee

Berufe
Lyrikerin
Biografie

Erziehung durch verschiedene Hauslehrer und die Mutter, unter deren Anleitung sie 1804-1808 erste lyrische Versuche unternahm; 1809 Angebot des Münsteraner Herausgebers Friedrich Raßmann zur Mitarbeit an einem poetischen Taschenbuch, seitdem beständige literarische Aktivität, Gedichte, Versepen und Novellen entstanden; 1813 Sommeraufenthalt auf dem Stammsitz der mütterlichen Familie von Haxthausen im Paderborner Land; Bekanntschaft mit Wilhelm Grimm, sporadische Mitarbeit an dessen Sammlung von Märchen und Liedern; 1815 Schwere Erkrankung; 1818-1820 Aufenthalte bei den Paderborner Verwandten in Bökendorf und Abbenburg; Kuraufenthalt in Bad Driburg; 1820 Beziehung zu dem Jurastudenten und Dichter Heinrich Straube wurde durch Eingreifen eines Onkels beendet; 1821 intensives Musikstudium, eine Reihe eigener Kompositionen entstand; 1822-1824 Reisen zu den Verwandten im Paderborner Land und im Sauerland; 1825-1826 Reise nach Köln und Bonn zur dortigen Verwandtschaft, Bekanntschaft mit dem Professorenkreis der neu gegründeten Bonner Universität, u.a. mit August Wilhelm Schlegel; Beginn der Freundschaft mit Sybille Mertens-Schaaffhausen; nach Tod des Vaters 1826 fiel das Stammhaus an den Bruder Werner, der Rest der Familie übersiedelte auf den Witwensitz Rüschhaus bei Münster; 1828 und 1830 Reisen nach Bonn zu Sybille Mertens, durch deren Vermittlung sie die Schriftstellerinnen Johanna und Adele Schopenhauer kennen lernte; nach Rückkehr nach Rüschhaus erstes Zusammentreffen mit Levin Schücking; 1834 stellte die Familie ihr den katholischen Philosophiedozenten Christoph Bernhard Schlüter als geistigen Mentor zur Seite, der versuchte, sie zur geistlichen Lyrik zu ermutigen und sie mit dem Dichter Wilhelm Junkmann bekannt machte; Reise in die Niederlande (Zutphen, Aerssen); 1835-1837 Reise zur Schwester nach Eppishausen; 1837 Bekanntschaft mit Elise Rüdiger, der engsten Freundin der folgenden Jahre; 1838 erschien der erste halbanonyme Gedichtband „Gedichte der Annette Elisabeth von D…. H….“ im Verlag Aschendorff in Münster, ein völliger Mißerfolg beim Publikum; in Münster bildete sich ein literarischer Kreis, dem neben D. u.a. Schücking, Junkmann und Rüdiger angehörten; insbesondere der 17 Jahre jüngere Schücking vermittelte ihr entscheidene Anregungen, eine enge Beziehung entwickelte sich; Mitarbeit bei verschiedenen Projekten Schückings; 1842 erschien „Die Judenbuche“ in Fortsetzungen in Cottas „Morgenblatt für gebildete Leser“; 1843 heiratete Schücking Louise von Gall, woraufhin die Beziehung abkühlte; Ankauf des „Fürstenhäusles“ in Meersburg; Beiträge für Cotta und in der „Kölnischen Zeitung“, bis der Bruder ihren Verzicht auf weitere Veröffentlichungen erzwang; 1846 Bruch mit Schücking; schwere Erkrankung, von der sie nicht mehr wirklich genas; wichtigste Lyrikerin des 19. Jahrhunderts, deren Bedeutung erst lange nach ihrem Tod erkannt wurde.

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Werke
Gedichte der Annette Elisabeth von D.... H.... 1838; Bilder aus Westfalen (in: Musenlamanach v. Echtermayer u. Ruge) 1840; Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgigten Westphalen (Nov.) 1842 (mehrere Fortsetzungen in: Cottas "Morgenblatt für gebildete Leser“) (zahlr. Neuausgaben, zuletzt mehrere Ausgaben 2005 u. 2006); Gedichte v. Annette Freiin v. Droste-Hülshof 1844; Westphälische Schilderungen aus einer westphälischen Feder 1845 (anonym ersch. in: Hist.-polit. Blätter f. d. kath. Dtld., hg. v. G. Phillips u. J. Görres); postum: Das Geistliche Jahr. Nebst einem Anhang religiöser Gedichte (Hg. C.B. Schlüter u. W. Junkmann) 1851; Letzte Gaben. Nachgelass. Blätter (Hg. L. Schücking) 1860; Lieder m. Pianofortebegleitung, componiert v. A.v.D.-H. (Hg. C.B. Schlüter) 1877.
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Ausgaben
Gesammelte Schriften (Hg. L. Schücking) 1878/79; Ges. Werke (Hg. E. Freiin v. Droste-Hülshoff u. W. Kreiten), 4 Bde. 1884-1887; Sämtl. Werke (Hg. K. Schulte Kemminghausen), 4 Bde. 1925-1930; Sämtl. Werke (Hg. G. Weydt u. W. Woesler), 2 Bde. 1973-1978; Hist.-krit. Ausg. Werke, Briefwechsel (Hg. W. Woesler), 24 Bde.) 1978 ff. (vgl. darin D.-Bibliographie: Bd. 14.1 Primär-Lit. [1983], Bd. 14.2. Sekundärlit. [1985]); Teilausgaben: Gedichte (Hg. E. Staiger) 1949; Gedichte (Hg. C. Reinig) 1969; Bei uns zu Hause auf d. Lande. Westfäl. Schilderungen (Hg. O. A. Böhmer) 1983; Die Schlacht im Loener Busch (Hg. L. Jordan) 1986; A.v.D.-H. (ausgew. v. S. Kirsch) 1986; Gedichte (Hg. B. Kortländer), Stuttgart 2003.
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Sekundärliteratur
DLL 3; Killy 3; DBE 2 [vgl. dort: Angaben zur Sek.-Lit.]; zuletzt: J. Bieker/U. Romeis/U. Wollheim, Auf A.v.D.-H.‘s Spuren, Hamburg 2002; O. Niethammer (Hg.), Transformationen: Texte u. Kontexte zum Abschluss d. hist.-krit. Droste-Ausgabe; Festakt und Tagung in Münster am 6. Juli u. am 13./14. Juli 2001 [Landschaftsverband Westfalen-Lippe], Bielefeld 2002; M. Ölke, 'Heimweh' und 'Sehnsucht in die Ferne' : Entwürfe von 'Heimat' und 'Fremde' in der westfälischen und orientalischen Lyrik und Prosa A.v.D.-H.‘s, Sankt Ingbert 2002; B. Beuys, "Blamieren mag ich mich nicht": das Leben der A.v.D.-H., München u.Zürich 2002; G. Oberembt, Die Dichter u. die Droste: produktive Lektüre in der klassischen Moderne, Bielefeld 2003; W. Freund, Erläuterungen zu A.v.D.-H., Die Judenbuche Hollfeld 2003; A. Reiter, Mein wunderliches verrücktes Unglück: Melancholie bei A.v.D.-H., Regensburg 2003; G. Greve u. H. E. Harsch (Hg.), A.v.D.-H.aus psychoanalytischer Sicht, Tübingen 2003; A. Peters, "Die rechte Schau": Blick, Macht und Geschlecht in A.v.D.-H.‘s Verserzählungen, Paderborn, München, Wien, Zürich, 2004; J. Grywatsch, Droste-Bibliographie 1981 - 2003, Bielefeld 2005; M. Ditz/ D. Maurer, A. v. D.-H. u. ihre Freundinnen, Meersburg 2006.
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richtige(r) Name(n)
Anna Elisabeth von Droswte zu Hülshof
Institution
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn Dezernat 5/ Handschriften, Rara, Altbestand
Nachlass

Kryptonachlass im NL Hermann Hüffer

Ordnung
Katalog u. Findbuch
Publikation
Findbuch m. Faksimiles der hs. Entwürfe zur "Judenbuche" mit hist.-krit. Aufarbeitung
Umfang
5 Faszikel
Nutzung
frei
Signatur
S 1504 u. 1505, S 1973-1975
Inhalt

Werkmanuskripte: Originalkonzept der Novelle ”Die Judenbuche”; eigenhändige Entwürfe 1835 ff., 4 Bl. nebst Abschriften; Gedichte, teils in eigenhändiger Niederschrift, teils in Abschriften;
Korrespondenzen: 4 Briefe von A. v. D.-H. an Sibylle Mertens-Schaafhausen, Anna u. Karl v. Haxthausen (1820-1836); 3 Briefe von Angehörigen; Bleistiftzeichnungen v. A.v.D.-H.; Briefe an Hermann Hüffer und seine Frau, die A. v. D.-H. betreffen; ein Widmungs-Exemplar f. Wilhelm Tangermann;
Sammlung: 1 Heft mit Briefabschriften und Notizen über A. v. D.-H.;
Hinweis: Die Autographen-Sammlung von A. v. D.-H. ist Bestandteil des Nachlasses von Hermann Hüffer (1830-1905, Historiker und Jurist), Teile, u. a. Tagebuchaufzeichnungen und Briefwechsel, wurden im Krieg zerstört.

Weitere Besitzer: ULB Münster, Handschriftenabteilung; SLB Dortmund, Handschriftenabteilung; DLA Marbach.

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