Kurt Hiller



Lebensdaten

geboren: 17.08.1885 in Berlin
gestorben: 01.10.1972 in Hamburg

Berufe
Publizist, Schriftsteller
Biografie

Studierte Philosophie bei Georg Simmel und Jura in Berlin und Freiburg im Breisgau, 1908 Dr. jur. in Heidelberg, Journalist und freier Schriftsteller in Berlin, wurde Mitarbeiter der Zeitschriften „Pan“, „Die Aktion“, „Neue Rundschau“, „Schaubühne“ (später: „Weltbühne“); 1909 zusammen mit Erich Unger, Jakob van Hoddis und Loewenson Gründung des „Neuen Clubs“, eines Lese- und Diskussionsforums, 1911 Mitarbeit beim literarischen Kabarett „Gnu“; 1912 Herausgeber der ersten expressionistischen Anthologie „Der Kondor“; wurde zum Wortführer eines radikalen Pazifismus und mit Ludwig Rubiner zum Mitbegründer des literarischen Aktivismus; 1916-1924 Herausgeber des Jahrbuches ”Das Ziel”, 1918 Gründung des „Politischen Rats Geistiger Arbeiter“; Mitarbeit an expressionistischen Zeitschriften, 1926 Gründer und Vorsitzender der Gruppe der revolutionären Pazifisten, 1933 verhaftet und ins Konzentrationslager Brandenburg verbracht, dort fast zu Tode geprügelt; 1934 gelang ihm die Flucht in die Tschechoslowakei, 1938 nach London, 1939-1946 Vorsitzender der ”Gruppe unabhängiger deutscher Autoren”, 1955 Rückkehr nach Deutschland, Artikel für „Konkret“, „Vorwärts“ und „Die Andere Zeitung“, die ohne nachhaltige Wirkung blieben; war einer der wichtigsten Publizisten und Essayisten der Weimarer Republik; 1956 Gründer des ”Neusozialistischen Bundes”;1955 Preis des Verbandes deutscher Kritiker; Essayist, Journalist, Kulturkritiker, Lyriker.

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Werke
Das Recht über sich selbst (Diss.) 1908; Die kriminalistische Bedeutung d. Selbstmordes 1908; Der Kondor (Hg.) 1912; Die Weisheit der Langeweile, 2 Bde. 1913 (Neuausg. 1973); Das Ziel. Jahrbücher für geistige Politik 1916-1924; Taugenichts - Tätiger Geist - Thomas Mann. Eine Antwort v. K.H. 1917; Ein dt. Herrenhaus 1918; Unnennbar Brudertum. Verse 1904-1917, 1918; Gustav Wyneken‘s Erziehungslehre u. d. Aktivismus (Reihe Die Silbergäule, Bd. 4) 1919; Geist werde Herr 1920; Logokratie 1921; Aufbruch zum Paradies 1922 (Neuausg. 1952 u. 1973); Die Schmach d. Jahrhunderts 1922; Es werde Recht! 1924; Verwirklichung d. Geistes im Staat. Beiträge zu einem System d. logokrat. Aktivismus 1925; Ist Genf der Friede? 1927; Presse u. polit. Kultur 1927; Der Strafgesetzskandal 1928; Der Sprung ins Helle (Reden) 1932; Selbstkritik links od. Üb. d. Ursachen d. nationalsoz. Erfolges 1932; Profile. Prosa aus einem Jahzehnt, Paris 1938; Der Unnennbare (Ged.), Peking 1938; After Nazism - Democracy, London 1945; Geistige Grundlagen eines schöpferischen Deutschlands 1947; Köpfe u. Tröpfe. Profile aus einem Vierteljahrhundert 1950; Rote Ritter. Erlebnisse m. dt. Kommunisten 1951; Hirn- u. Hassgedichte aus einem halben Jh. 1957; Radioaktiv. Reden 1914-1964. Ein Buch der Rechenschaft 1966; Das Leben gg. d. Zeit (Logos) Bd. 1, 1966; Leben gg. d. Zeit (Eros), Bd. 1, 1973.
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Briefe
K.H. an K.H., 81 Briefe von K.H. an einen Freund 1980; Freiheitsbund Dt. Sozialisten. Die Rundbriefe d. Freiheitsbundes, London 1939-1947, 1991; K.H., Briefe 1959 (Hg. T. Böttger) 2002.
Sekundärliteratur
DLL 7; Killy 5; W. Rothe, Der Aktivismus 1915-20, München 1969; W.H. Sokel, Der literarische Expressionismus, München 1970; J. Habereder, K.H. u. der lit. Aktivismus, Frankfurt/M./ Bern 1981; H. Lützenkirchen, Logokratie. Herrschaft d. Vernunft in d. Gesellschaft aus d. Sicht K.H.‘s, Essen 1989; R. v. Bockel, K.H. u. d. Gruppe Revolutionärer Pazifisten (1926-1933), Hamburg 1990; K.K. Erinnerungen u. Materialien (Hg. R. v. Bockel u. H. Lützenkirchen), Hamburg 1992; K.H. Gesellschaft. Schriften d. K.H.-Gesellschaft, Fürth 2001; R. v. Bockel u. H. Lützenkirchen, K.H. Erinnerungen u. Materialien, Hamburg 1992; K. H. 1885 - 1972. Ein Schriftsteller mischt sich in d. Politik. Ausstellungs-Kat. Universitätsbib. Leipzig 1997; Schriften der Kurt-Hiller-Gesellschaft 2001ff.
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Institution
Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Nachlass

Splitternachlass

Ordnung
Liste
Umfang
0,35 m
Nutzung
frei
Signatur
Best. Kurt Hiller
Inhalt

Korrespondenz mit Kurt Englich (1939-1972).

weiterer Besitzer: Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin