Anton (Hermann Friedrich) Kippenberg



Lebensdaten

geboren: 22.05.1874 in Bremen
gestorben: 21.09.1950 in Luzern

Pseudonym
Benno Papentrigk, Chippi
Berufe
Verleger, Schriftsteller
Biografie

Verließ das Gymnasium mit der Obersekundareife und Beginn einer Buchhändlerlehre; Militärdienst, dann ab 1896 Mitarbeiter des wissenschaftlichen Verlags von Wilhelm Engelmann in Leipzig, zuletzt als Prokurist; nebenberufliches Studium, 1901 Promotion zum Dr. phil; ab 1905 Leiter und Geschäftsführer, ab 1906 alleiniger Leiter des wirtschaftlich schwächelnden Insel-Verlages, dem er mit Autoren wie Hofmannsthal, Rilke, Zweig und Carossa sowie Klassikerdünndruckausgaben (u.a. Goethe, Balzac, Dickens, Dostojekwski, Tolstoi) zu führender Position verhalf, nach dem Tod des Finanziers Alfred Walter von Heymel 1914 Mehrheitsgesellschafter des Verlages; dabei Aufbau einer umfangreichen Goethe-Sammlung; Teilnahme am Ersten Weltkrieg im Range eines Hauptmanns, seit 1918 im Vorstand, ab 1929 Vize-Präsident und ab 1938 Präsident der Goethe-Gesellschaft; 1938 auch Einweihung eines Museumsanbaus für K.‘s Handschriftensammlung, die inzwischen zur bedeutendsten Goethe-Sammlung in Privatbesitz angewachsen war; 1943 wurde das Verlagshaus zerstört, 1945 auch K.‘s Wohnhaus; die Sammlung war inzwischen ausgelagert und wurde von den amerikanischen Besatzungstruppen zum Central Art Collecting Point in Marburg gebracht, wohin auch K. mit seiner Familie folgte; der Insel-Verlag erhielt 1945 in Wiesbaden und 1946 in Leipzig eine Lizenz; Ende der 40er Jahre wurde die „Sammlung Kippenberg“ in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, bis sie schließlich ins Goethe-Museum gelangte; Herausgeber, Übersetzer aus dem Flämischen und Französischen, Literaturhistoriker und Verfasser humoristischer Verse; Auszeichnungen: 1914 Professorentitel, verliehen durch die Stadt Bremen, 1934 Goethe-Medaille, 1944 Leibniz-Medaille und Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Bremen, 1949 Ehrensenator der Universität Marburg und Ehrenbürger der Stadt Bremen.

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Werke
Die Sage v. Herzog v. Luxemburg u. d. hist. Persönlichkeit ihres Trägers 1901; Katalog der Sammlung Kippenberg 1913; Katalog der Sammlung Kippenberg, 3 Bde. 1928; Goethe u. seine Welt 1932; Ein neu Liedlein, vor Tag aus d. Ärmel geschüttelt 1932; Geschichten aus einer alten Hansestadt 1933, 5. Aufl. 1940 (Neuausg. 1966); 14 Sonette eines dankbaren Pfeifenrauchers f. d. festl. Tag an dem Lili Brockhaus d. Namen Gruner annahm 1934, 3. Aufl. 1941; Schüttelreime, wie sie seiner Freundschaft auf den Ostertisch zu legen pflegte Benno Papentrigk 1935 (146.-152. Tsd. 1956, Neuausg. 1971); Der Wandel d. Fausgestalt bis zu Goethe 1936; Dem Großherzog Ernst Ludwig v. Hessen u. bei Rhein zum Gedächtnis 1940; Die Hypsistarier 1943; Zum Gedächtnis Karl Straubes, des unwandelbaren Freundes so vieler Jahre 1950; postum: Reden u. Schriften 1952; Wandel d. Faustgestalt - Goethe u. Weimar 1952.
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Übersetzungen
(Ausw.): A. Bergmann, Advokat Ernst Staas 1916; St. Streuvel, Der Arbeiter 1917; A. Vermeylen, Der ewige Jude 1917; C. de Coster, Die Zigeuner 1917; F. Timmersmans, Das Jesukind in Flandern 1919; ders., Das Triptychon v. d. hlg. drei Königen 1923; ders., Das Licht i.d. Laterne 1925; Das Spiel v. d. hlg. drei Königen. Nach d. Weihnachtslegende v. F. Timmermans (übers. u. f. d. Bühne bearb., m. E. Veterman) 1926; Timmermans erzählt (übers. m. P. Mertens u. A. Valeton-Hoos) 1935; R. Rolland, Goethe u. Beethoven 1929.
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Pseudonym
(Ausw.): A. Bergmann, Advokat Ernst Staas 1916; St. Streuvel, Der Arbeiter 1917; A. Vermeylen, Der ewige Jude 1917; C. de Coster, Die Zigeuner 1917; F. Timmersmans, Das Jesukind in Flandern 1919; ders., Das Triptychon v. d. hlg. drei Königen 1923; ders., Das Licht i.d. Laterne 1925; Das Spiel v. d. hlg. drei Königen. Nach d. Weihnachtslegende v. F. Timmermans (übers. u. f. d. Bühne bearb., m. E. Veterman) 1926; Timmermans erzählt (übers. m. P. Mertens u. A. Valeton-Hoos) 1935; R. Rolland, Goethe u. Beethoven 1929.
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Sekundärliteratur
DLL 8; Killy 6; DBE 5; K. Kippenberg (Hg.), Navigare necesse est. Eine Festgabe f. A.K. zum 22.5.1924, Leipzig 1924; J. Rodenberg, Bibliographie Kippenberg, Leipzig 1939; B. Zeller (Hg.), Die Insel. Zur Geschichte d. Verlags unter A. u. Katharina Kippenberg, Marbach/Neckar 1965; H. Sarkowski (Hg.), Der Insel-Verlag. Eine Bibliographie 1899-1969, Frankfurt/M. 1970; S. Unseld, A.K., in: Almanach auf d. Jahr 1996, Frankfurt/M. 1995; G. Jonas, A.K. (1874-1950) u. d. Insel-Bücherei, Oldenburg 1995; S. Unseld, A.K.: „Den Besten unserer Zeit genughtun“, Frankfurt/M. 1999.
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Institution
Goethe-Museum, Anton-und-Katherina-Kippenberg-Stiftung Schloss Jägerhof
Nachlass

Splitternachlass

Ordnung
Katalog
Umfang
s. Inhalt
Nutzung
frei
Inhalt

Korrespondenz: im Umkreis der Goethe-Sammlung Kippenberg, u.a. Briefe an Fritz Behrend (8 Br., 1911-1928), Otto Denecke (19 Br., 3 K., 1906-1949), Herrn v. Goetz? (2 Br., 1921 u. 1939);
Lebensdokumente: einige Fotos, 2 Porträts;
Sammlung: Rezensio-nen von Büchern und Ausstellungen, Zeitungsausschnitte etc. (von A. Kippenberg selbst angelegt); Festschriften; Nachlassbibliothek: ca. 150 Bände.
Sonstiges: 1 Widmung Ferruccio Busonis (1924), ein Echtheitszertifikat d. Haarlocke Almas v. Goethe m. Unterschrift Stefan Zweigs (1922).

weitere Besitzer: DLA Marbach (Autorenkorrespondenz), Stiftung Weimarer Klassik (Insel-Verlag)

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