Heinrich Ritzel



Lebensdaten

geboren: 10.04.1893 in Offenbach
gestorben: 19.06.1971 in Basel

Berufe
Schriftsteller, Publizist, Politiker
Biografie

Studierte Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft und Philosophie; seit 1915 Mitglied der SPD, 1919-1929 Bürgermeister von Michelstadt im Odenwald, 1924-1930 im hessischen Landtag, 1930 Oberregierungsrat in Gießen, Kreisdirektor des Kreises Gießen, später stellvertretender Provinzialdirektor der Provinz Oberhessen, 1930-33 Reichstagsabgeordneter, nach der Machtergreifung 1933 Entlassung und Verhaftung, Flucht ins Saargebiet, dort Funktionär der Völkerbundsregierung; 1935 Emigration in die Schweiz, wo er als freier Schriftsteller lebte; 1939-1947 Generalsekretär der Europaunion in Basel; mit Otto Baum, Wilhelm Hoegner, Joseph Wirth u.a. gründete er 1945 im Schweizer Exil die Gemeinschaft „Das Demokratische Deutschland“, 1947 Rückkehr nach Deutschland, seit 1948 Delegierter der Europa-Union für das deutsche Sprachgebiet, 1950-1957 in den Europarat entsandt, 1949-1965 SPD-Abgeordneter des hessischen Wahlkreises Dieburg-Erbach, Experte in Finanzfragen; Auszeichnungen: Ehrenbürger von Michelstadt; Ehrensenator des Weizmann-Institutes Rehovot/Israel; Großes Bundesverdienstkreuz; Freiherr vom Stein-Plakette; Ehrenplakette der Stadt Offenbach/Main, politische, aber auch belletristische Schriften.

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Werke
Was mußt du von d. Volksabstimmung wissen? 1934; Kampf um Europa (m. H. Bauer) 1945; Stimmen aus d. Schweiz zu Europas Zukunft 1945; Handbuch f.d. parlamentarische Praxis o.J.; Europa u. Dtld., Dtld. u. Europa 1947; Einer von vierhundertundzwei 1953 (neu bearb. u. erw. Aufl. u.d.T.: Einer von fünfhundertachtzehn); Demokratie in der BRD 1966; Streifzüge durch d. öffentl. Haushalt 1970; Kurt Schumacher in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten 1972 (1986: 16.-18. Tsd.).
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Sekundärliteratur
DLL 13; DBE 8.
Institution
Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Nachlass

echter Nachlass

Ordnung
Findbuch
Publikation
vgl. Archiv d. sozialen Demokratie. Bestandsübersicht (Red. G. Krause), Bonn-Bad Godesberg 1998
Umfang
76 m
Nutzung
frei
Signatur
alphabetisch
Inhalt

Werkmanuskripte: Artikel, Aufsätze, Berichte, Notizen, Gedichte, Fahnenabzüge; publizist. Äußerungen H.R.‘S (1906-1971), Texte in der Emigration: „Die Katzenjungfern“, „Schwester Frieda“, „Zwischen zwei u. drei“ (Krim.-Nov.); „Heimkehr“; „Der Vigilant“; „Die Bärentatzen“; „Kampf um Europa“; „Die Zukunft Europas“; Materialsammlungen zu den Publikationsvorhaben H.R‘s (1940-1970); Ms. „Kristian Krekovic – Der Maler d. Weltföderation“; Roman-Mss.: „Unterm Hakenkreuz“; „Geschichte einer Jugend; „Die Unangepaßten“, „Beryllium“, „Der Nürnberger Prozess“, „12 Jahre Ermächtigungsgesetz“, „Dtld. u. Europa“; Artikel für div. Zeitungen u.a. „Vorwärts“, „Westfälische Rundschau“, „Frankf. Rundschau“, „Darmstädter Echo“, „Rhein-Neckar-Ztg.“, „FAZ“;
Korrespondenz mit Thomas Mann (1 Brief: 20.3.1937), Wenzel Jacksch, H.D. Salinger, Alexander Mitscherlich, Willy Brandt, Paul Löbe, Carl Severing, Karl Adenauer, Erich Ollenhauer, Dolf Sternberger, Otto Grotewohl, Arnold Gehlen, Hermann Jos. Abs, Erhard Eppler, Herbert Wehner, Carl Schmid, Fritz Sänger.
Lebensdokumente: persönliche Unterlagen (1913-1970), Berufl. Tätigkeit 1906-1935; Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, mit dem polit. Exil u. der Nachkriegszeit; Unterlagen zur polit. Biographie H.R.‘s (1945-1971) sowie zur SPD, zu Politik allgemein; Verwaltung in Hessen, Tagespolitik u. Nachkriegszeit;
Nachlassbibliothek vorhanden.

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