Friedrich Ludwig Zacharias Werner



Lebensdaten

geboren: 18.11.1768 in Königsberg
gestorben: 17.01.1823 in Wien

Berufe
Beamter, Dramatiker
Biografie

Studierte 1984-1789 Jura und Kameralistik in Königsberg, wo er auch Vorlesungen Kants besuchte, das Studium aber nicht abschloss; trat 1793 als Subalternbeamter in den preußischen Staatsdienst ein und war zehn Jahre lang in verschiedenen regionalen Departmentsverwaltungen tätig; Freundschaft u.a. mit E.T.A. Hoffmann, mit dem er als Kind eine Zeitlang zusammen gewohnt hatte; nach ersten Aufführungen seiner Dramen fand er, zwischenzeitlich nach Berlin versetzt, in Iffland einen Förderer, der 1806 die Hauptrolle im kontrovers diskutierten Stück „Martin Luther“ übernahm, W.‘s größtem Theaterfolg überhaupt; 1807 trat er aus dem Staatsdienst aus, nach einer persönlichen Begegnung mit Goethe, der ihm anfangs wohlgesonnen war, kam es in Weimar zur Aufführung des Stückes „Wanda“ unter dessen Regie, Goethe nahm jedoch bald Anstoß an W.‘s mystisch-verstiegener Religiösität; nach ruhelosen Wanderungen durch Deutschland, Frankreich und Österreich wandte W. sich schließlich nach Rom, wo er zum Katholizismus übertrat und sich von seinen dichterischen Veröffentlichungen distanzierte; 1814 wurde er als Priester ordiniert und erregte als Prediger während des Wiener Kongresses noch einmal große Aufmerksamkeit, seine dichterische Tätigkeit versiegte weitgehend; einer der umstrittensten Dramatiker der Romantik, der nach seinem Tod schnell in Vergessenheit geriet.

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Werke
Die Söhne d. Tales, 2 Tle. 1803/04; Das Kreuz an d. Ostsee 1806; Martin Luther od. Die Weihe d. Kraft 1807; Attila, König d. Hunnen 1808; Wanda, Königin d. Sarmaten 1810 (entst. 1808); Weihe d. Urkaft 1813; Cunegunde die Heilige 1815 (entst. 1808/09); Der vierundzwanzigste Februar 1815 (entst. 1809, zahlr. Neuausg., zuletzt 1983); Die Mutter d. Makkabäer 1820.
Ausgaben
Ausgewählte Schriften. Aus seinem hs. NL hg. v. seinen Freunden (Hg. J. Minor), 13 Bde., 1840ff.; Briefe (Hg. O. Floeck), 2 Bde., München 1914; Dramen (Hg. P. Kluckhohn) 1937 (Neuausg. 1964); Tagebücher (Hg. O. Floeck), 2 Bde. 1939; Der Herr u. d. Cyniker. Ausgesuchte Ged. (Hg. B. Schmidt Rösemann) 2000.
Sekundärliteratur
Killy 12; DBE 10; G. Kozielek, F.L.Z.W. Sein Weg zur Romantik, Wroclaw 1963; ders., Das dramat. Werk Z.W.‘s, Wroclaw 1967; U. Beuth, Romant. Schauspiel. Untersuchungen zum dramat. Werk Z.W.‘s (Diss.), München 1979; Y. Lü, Frauenherrschaft im Drama des frühen 19. Jh., München 1993; A. Kollmann, Gepanzerte Empfindsamkeit. Helden in Frauengestalt um 1800, Heidelberg 2004.
Institution
Goethe-Museum, Anton-und-Katherina-Kippenberg-Stiftung Schloss Jägerhof
Nachlass

Sammlung

Ordnung
Katalog
Umfang
s. Inhalt (8 Faszikel)
Nutzung
frei
Signatur
Nr. 4707-4715
Inhalt

Werkmanuskripte: „Der Schirmvogel d. Gesange. Eine Votiv-Tafel“, Sonett, 1 S., 1819; „Raphael Sanzio v. Urbino“, 12 S., „Christl. Rheinweinlied“, 2 S.; 6 Ged.: 1. „Sonett“ m. Prosaeinleitg.: „Der Cöllner Dom“, 2. „Sonett m. Prosaeinleitg. „Der botanische Garten zu Göttingen“, 3. „Impromptü“ m. Prosaeinleitg. „Sonnenaufgang üb. Ehrenreitstein“, 4. „Pilgers Abschiedsgesang an d. drey Fürstinnen v. Schwarzburg“ m. Prosaeinleitg. „Schwarzburg u. Rudolstadt“, 5. „Lückenbüsser“, 6. „Der Lebenstanz“ m. einer „Nachschrift auch als Vorbericht gültig“, 48 S., o.D.; Ged. „Herkules u. Moses rangen/ In d. Wiege schon m. Schlangen“, 1 S., 1811; 2 Ged.: „Bey d. Wasserfalle zu Terni“, „Das neue Geschlecht. Freye Glosse“ (m. Widmung f. Schlosser), 4 S., 1812; Eigenhändige Niederschrift f. ?, eine Deutg. d. menschl. Lebens enthaltend, 4 S., o.D.; „Schlachtgesang f.d. zu, neuen Kreuzzuge g. d. Erzfeind d. ganzen Menschheit verbündeten christl. Strafheere“ (fremde Abschr., 5 ¼ S.);
Korrspondenz: 4 Br. [an Schlosser], 15 S., 1814.

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