Paul Zech



Lebensdaten

geboren: 19.02.1881 in Briesen/Westpreußen
gestorben: 07.09.1946 in Buenos Aires

Pseudonym
Paul Robert, Timm Borah
Berufe
Schriftsteller, Übersetzer
Biografie

Übersiedelte als Kind nach Müncheberg/Märkisch Oderland, 1890 von seinen Eltern zurück nach Briesen geholt; vor 1900 riss er von zu Hause aus und war etwa ein Jahr lang als Hilfsarbeiter in Charleroi tätig; ab 1901 arbeitete er in Barmen und Elberfeld als Bäcker und Konditor; 1902/1903 Bergarbeiter in Belgien und Frankreich; ab 1909 freier Schriftsteller und Journalist, bei einem Paris-Aufenthalt 1910 Bekanntschaft mit Stefan Zweig (mit dem er bis 1942 in Briefkontakt blieb) und Emile Verhaeren; 1912 Übersiedlung nach Berlin, wo er Kontakte zum „Sturm“-Kreis sowie u.a. zu Else Lasker-Schüler hatte; 1913-1920 Mitherausgeber der Zeitschrift „Das neue Pathos“, ab 1915-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg, 1918-1919 mit Bernhard Kellermann Leiter des „Werbedienstes der jungen deutschen Republik“, 1923/1924 Dramaturg am Dramatischen Theater Berlin, 1925-1933 Bibliothekar an der dortigen Stadtbibliothek, 1933 Entlassung und Verhaftung, Gefangenschaft, nach Freilassung 1933 Emigration über Prag, Paris, Genua und Neapel nach Argentinien, wo er sich durch die Mitarbeit bei deutschen Exil-Zeitungen („Argentinisches Tage- und Wochenblatt“, „Deutsche Blätter“, „Internationale Literatur“) mühsam über Wasser hielt; Studien über Indios, weitere literarische Arbeiten; während er zwischen 1918 und 1930 ein anerkannter Autor war (den größten Erfolg erlebte er 1926 mit dem Rimbaud-Drama „Das trunkene Schiff“ unter der Regie von Erwin Piscator, mit einem Bühnenbild von George Grosz), geriet er nach dem Zweiten Weltkriegs trotz eines umfangreichen Werkes in Vergessenheit; Lyriker, Dramatiker, Romancier, bedeutender Übersetzer aus dem Französischen (u.a. François Villon, Honoré de Balzac, Arthur Rimbaud) 1918 Kleist-Preis (zusammen mit Leonhard Frank).

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Werke
Waldpastelle. Lyr. Flugblatt 1910; Schollenbruch (Ged.) 1912; Das schwarze Revier (Ged.) [1912] (überarb. Neuausg. 1922); Rainer Maria Rilke 1913; Die Sonette aus d. Exil 1913; Die eiserne Brücke (Ged.) 1914 (Reprint 1973); Vor Cressy an d. Marne 1916; Der schwarze Baal (Nov.) 1917 Reprint 1973, Neuausg., hg. v. M. Martinez 1989); Gelandet. Ein dramat. Ged. 1916/17, 1919; Der feurige Busch. Gedichte 1912-1917, 1919; Das Grab d. Welt. Eine Passion wider d. Krieg auf Erden 1919; Das Terzett d. Sterne 1920; Golgatha (Ged.) 1920; Der Wald (Ged.) 1920; Das Ereignis (Nov.) 1920; Verbrüderung 1921; Die glücklose Nacht (Nov.) 1922; Omnia mea mecum porto. Die Ballade von mir 1923 (Neuausg. 1961); Der Tunnel (Dr.) 1924; Das trunkene Schiff (Dr.) 1924; Die Reise um d. Kummerberg 1924; Das Rad. Ein trag. Maskenspiel 1924; Die ew. Dreieinigkeit (Ged.) 1924; Die Mutterstadt 1925; Das törichte Herz. 4 Erz. 1925; Peregrins Heimkehr (Rom.) 1925; Die Geschicht einer armen Johanna 1925; Erde 1925; Triumph d. Jugend (St., m. H. Marx) 1925; Ich bin du od. Die Begegnung m. d. Unbekannten (Rom.) 1926; Jean-Arthur Rimbaud. Ein Querschnitt durch sein Leben u. sein Werk 1927 (Neuausg. 1947 sowie u.d.T.: Rimbaud, TB 1990); Das Baalsopfer 1929; Rotes Herz d. Erde. Ausgew. Balladen, Gedichte, Gesänge 1929; Rainer Maria Rilke. Der Mensch u. d. Werk 1930; Morgenrot leuchtet! (Fsp.) 1930; Neue Balladen v. wilden Tieren 1931; Terzinen f. Thino 1932; Berlin im Licht od. Gedichte linker Hand 1932 (unter Pseud.); Das Schluss d. Brüder Zanowsky 1933; Abendgesänge u. Landschaften d. Insel Mara-Pampa 1935 (Neuausg. 1960); Neue Welt. Verse d. Emigration 1939; Ich suche Schmied... u. fand Malva wieder, Buenes Aires 1941; Yan-Yia weint blutrote Tränen. Eine dramat. Legende aus d. Quechua, Buenes Aires 1942; Stefan Zweig. Eine Gedenkschrift, Buenes Aires 1943; postum: Die schwarze Orchidee. Indian. Legenden, Berlin/SBZ 1947; Sonette aus d. Exil 1948; Das rote Messer. Begegnungen m. Tieren u. seltsamen Menschen 1953 (TB 1984 u. 1989); Die Kinder v. Paraná (Rom.) 1953 (Neuausg. DDR 1981, TB 1987); Die Vögel d. Herrn Langfoot (Rom.) 1954 (engl. 1994); Die grüne Flöte v. Rio Beni. Indian. Liebesgesch. 1955; Altfrz. Liebeslieder. Nachdichtungen 1965; Hymnen v d. 12 Fenstern 1965; Die Sonette v. Bauern 1966; Deutschland, dein Tänzer ist d. Tod (Rom.) 1980 (Neuausg. 1981); Menschen d. Calle Tuyuti. Erz. aus d. Exil 1982; Michael M. irrt durch Buenos Aires (Rom.) 1985; Von d. Maas bis an d. Marne. Ein Kriegstagebuch 1988; Der Schatten vom anderen Ufer (Erz.) 1989; Heinrich Heine - Versuche zu einer biograph. Darstellung. Lit. Ess. aus d. Exil (Hg. H.W. Panthel) 1992; La Argentina de un poeta aléman en el exilio 1933-1946 (Hg. R. Rohland de Langbehn) 1997 (span.).
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Übersetzungen
H. de Balzac, Tante Lisbeth o.J. (zahlr. Neu- u. TB-Ausgaben, zuletzt 1998); L. Deubel, Die rot durchrasten Nächte. 8 Sonette 1914; E. Verhaeren, Die wogende Saat 1917; S. Mallarmé, Nachmittagstraum eines Fauns 1922; A. Rimbaud, Gedichte in Prosa 1924, Das gesammelte Werk d. Jean-Arthur Rimbaud (zahlr. Neu- u. TB-Ausgaben, zuletzt 1993), ders., Das trunkene Schiff 1928, ders. Das Herz unter d. Soutane 1948; Die Balladen u. lasterhaften Lieder d. Herrn François Villon 1931 (zahlr. Neu- u. TB-Ausgaben, zuletzt 1995); F. Villon, Das gr. Testament 1960; J. Icaza, Huasi-Pungo. Ruf d. Indios 1952; L. Labé, Die Liebesgedichte einer schönen Lyoneserin 1956.
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Pseudonym
H. de Balzac, Tante Lisbeth o.J. (zahlr. Neu- u. TB-Ausgaben, zuletzt 1998); L. Deubel, Die rot durchrasten Nächte. 8 Sonette 1914; E. Verhaeren, Die wogende Saat 1917; S. Mallarmé, Nachmittagstraum eines Fauns 1922; A. Rimbaud, Gedichte in Prosa 1924, Das gesammelte Werk d. Jean-Arthur Rimbaud (zahlr. Neu- u. TB-Ausgaben, zuletzt 1993), ders., Das trunkene Schiff 1928, ders. Das Herz unter d. Soutane 1948; Die Balladen u. lasterhaften Lieder d. Herrn François Villon 1931 (zahlr. Neu- u. TB-Ausgaben, zuletzt 1995); F. Villon, Das gr. Testament 1960; J. Icaza, Huasi-Pungo. Ruf d. Indios 1952; L. Labé, Die Liebesgedichte einer schönen Lyoneserin 1956.
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Ausgaben
Die Häuser haben d. Augen aufgetan, Berlin/DDR 1976; Vom schwarzen Revier zur neuen Welt. Gesammelte Gedichte (Hg. H.A. Smith) 1983 (TB 1990); Ausgew. Werke (Hg. B. Kasties in Zusammenarbeit m. D. Breuer) o.J.; Werke (Hg. B. Kasties), Bd. 3-5 1998-2001.
Briefe
Stefan Zweig. Briefe 1910-1942 (Hg. D. Davian) 1984.
Sekundärliteratur
Kosch 4; v. Wilpert 1988; Killy 12; P.Z. 19. Febr. 1881-7. Sept. 1946, m. Beiträgen u. einer P.Z.-Bibliographie v. H. Bieber (Hg. F. Hüser), Dortmund 1961 (Dichter u. Denker unserer Zeit); A. Hübner, Das Weltbild in Dramen Paul Zechs, 1975; W. B. Lewis, Poety and exile. An annotated bibliography of the works and criticism of P.Z., Bern/Frankfurt/M. 1975; A. Spitta, Paul Zech im südamerikanischen Exil, 1978; H. W. Pantel, 1987; P. Raabe, Die Autoren u. Bücher d. lit. Expressionismus, Stuttgart 1985; H. W. Panthel, Pars pro toto - zur Wirkung P.Z.‘s, Frankfurt/M. u.a. 1987; ders., Symbiosen. Politisch-lit. Aufsätze, St. Ingbert 1996; G.F. Baehre, Die vorexilische Prosa P.Z.‘s. Idealismus u. Realität im Konflikt, Ann Arbor, Michigan 1998; A. Görtzen, Opposition durch Lit.? Dt. Exillit. 1933-1945 im Argentinischen Tage- u. Wochenblatt; mit einem Ausflug i. d. pseudonyme Seelenlandschaft P.Z.‘s, Berlin 1999.
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Institution
Wuppertaler Autorenarchiv Stadtbibliothek
Nachlass

Sammlung

Ordnung
Katalog
Umfang
s. Inhalt
Nutzung
Kopierverbot für Autographen, Präsenzbestand
Signatur
Zech-Sammlung, versch. Signaturen nach Sachgruppen
Inhalt

Werkmanuskripte: 5 größere Mss. bzw. Tss. – „Drei Gesänge an d. Geliebte“ (Ged., 4 S.), „Die Mutter“ (Ged., 1 S.), Gedicht (2 S.), „Der Knabe Esau“ (39 Bl., 1919), „Der Turm“ (Ts., 104 Bl., o.D.), „Peregrins Heimkehr“ (359 Bl., 1919/1920), „Die drei Gerechten“ (Ts., 1945);
Korrespondenz:
Briefe an P.Z. von Else Lasker-Schüler (16 Br., 22 K., 1 Visiten-K., 1908-1935 u. o.D.) u. Armin T. Wegner (6 Br., 2 K.,1913-1917 u. o.D.);
10 Briefe von P.Z. an Ernst Hardt (1, 1917) Hanns Meinke (2, 1919-1921), Herbert Saekel (5 Br., 1920-1922) u. 2 Briefe an unbekannt.
Sammlung: 366 Ztgs.-Ausschnitte über Leben u. Werk;
Nachlassbibliothek: 1,3 Regalmeter Primär- und Sekundärli-teratur
Hinweis: Nachlassmaterialien werden nicht im Zusammenhang aufbewahrt, Autographen: Rara-Magazin, Bücher: Wuppertaler Autorenarchiv

Weitere Besitzer: SLB Dortmund, Handschriftenabteilung, Fritz-Hüser-Institut für deutsche und ausländische Arbeiterliteratur Dortmund, Archiv der Akademie der Künste Berlin, DLA Marbach, StB Preuß. Kulturbesitz Berlin

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